Friedberg Competition 2016

Ihr wartet sicherlich alle schon sehnsüchtig  auf Informatonen zur Friedberg Competition 2016:
Es gibt z. Zt. Probleme bei der Terminfindung, wir sind allerdings kräftig dabei, die Competition auf die Beine zu stellen.
Wir bitten um eure Geduld und Verständnis, dass dieses Jahr alles etwas kurzfristiger und spontaner zugehen muss.

Update, 21.04.16:
Leider fand sich keine Möglichkeit, die Competition zu gewohnter Zeit stattfinden zu lassen.
Das bedauern wir sehr. Wir prüfen derzeit noch alternative Termine, nach derzeitigem Stand wird sich das Event wohl aber in den Herbst verlagern.

Friedberg 2012: Fazit

Liebe Piper & Drummer,
Nochmals vielen Dank allen Helfern, den Spielern und Judges sowie der Unterstützung durch die Augustinerschule und ihren Schulleiter und Hausmeister. Es war ein schönes Wochenende und noch schöner durch Euer sehr positives Feedback.
Viele Grüße
Mark Schwerzel
1. Vorsitzender
Christian Grammel
Vertreter des Solo-Boards

BAG-Competition 2011 in Karlsruhe fällt aus

Leider müssen wir die Bbag-logo_2007_120px_transpAG-Competition 2011 in Karlsruhe, die für den 2. und 3. April geplant war, absagen.
Der Grund dafür ist ein Brief des Insolvenzverwalters des ehemaligen Kassenwarts. Der Kassenwart hatte damals eine größere Summe zur Begleichung eines Teils seiner Schulden an die BAG gezahlt. Der Insolvenzverwalter verlangt das Geld nun zurück und droht mit einer Klage.
Der Vorstand hat mit anwaltlicher Unterstützung bereits Widerspruch gegen die Zahlungsaufforderung eingelegt und die derzeitige juristische Einschätzung geht dahin, dass eine Klage des Insolvenzverwalters ins Leere laufen dürfte. Dennoch ist im Moment nicht auszuschließen, dass der Insolvenzverwalter eine Klage erhebt, die in ihrer Anfechtung zusätzliche Mittel der BAG binden würde.
Es gilt einen Zeitraum von wenigen Monaten zu überbrücken und die Liquidität der BAG in dieser Zeit möglichst schlagkräftig zu halten. Um dies zu erreichen, haben wir uns per Vorstandsbeschluss dazu durchgerungen, die Karlsruhe Competition zunächst abzusagen. Wir werden schauen, ob wir sie zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr nachholen können, in jedem Fall wird es sie kommendes Jahr wieder geben.
Wir sind zuversichtlich, dass die Entscheidung des Vorstandes auf euer Verständnis trifft.
Über die weitere Entwicklung dieser Angelegenheit berichtet der Vorstand auf der Jahreshauptversammlung, die am 26. März in Frankfurt stattfindet. Die Einladungen an die Mitglieder sind in Vorbereitung.
Die Sommerschule sowie alle anderen BAG-Veranstaltungen sind von den Vorgängen nicht betroffen und werden wie geplant ablaufen.
Der Vorstand der BAG
Mark Schwerzel,
Julia Willer,
Hans Grothusen
Klaus LinhartBAG-Competition in Karlsruhe fällt aus

BAG-Competition Karlsruhe, 24. und 25. April 2010

von Martin Kessler und Klaus Linhart

Vor zwanzig Jahren fand der erste BAG-Wettbewerb mit 17 Teilnehmern statt. Bekannt ist, dass das Ludwigshafener „Haus der Jugend“ in den ersten zehn Jahren der Austragungsort war, bevor die nächste Dekade im Karlsruher Bismarck-Gymnasium seine Fortsetzung fand. Weniger bekannt ist die Vorgeschichte der Veranstaltung.

Die grundlegende Idee war schlicht, das Format von Kopenhagen in Deutschland zu etablieren. Auf der „Copenhagen Winter Competition“ hatte Peter Brinckmann selbst nicht nur seine größten Erfolge erzielt, es war ihm auch ein persönliches Anliegen, seine Schützlinge auf entsprechende Wettbewerbe vorzubereiten. In einer mit Tresen ausgebauten Leichenhalle in Schaafheim bei Aschaffenburg fanden einige Treffen statt, bei denen wettbewerbsähnliche Situationen herbeigeführt wurden. Peter übernahm die Rolle des Jurors und erklärte, wie man sich in einer Competition zu verhalten habe. Aus dem Rechnungsblock eines Kellners fertigte Peter kleine Feedback-Sheets und wurde somit zum ersten deutschen Judge.
Der nachfolgende reguläre Wettbewerb wurde mit großen Erwartungen verbunden. Nicht nur ein hochkarätiger Judge sollte eingeflogen werden; sondern gewünscht war auch, dass das spielerische Niveau so hoch wie möglich liege. Zum Anreiz für eine Teilnahme schottischer Spieler wurden Preisgelder ausgeschrieben, die von erstaunlicher Höhe waren und die Spesen einer Reise abdecken sollten. Die ersten drei Preise im Piobaireachd summierten sich auf 1500 DM, die aus privaten Spenden – vorrangig von Peter selbst – stammten. Eine Ausschreibung in der „Piping Times“ informierte die Dudelsackwelt über das Vorhaben. Als Judge wurde Tom Speirs gewonnen, der 1980 mit der Gold Medal und 1983 mit der Clasp in Inverness ausgezeichnet worden war. Graham D. Waller, bis dahin schon langjähriger Lehrer auf der Sommerschule und somit Kenner der deutschen Szene, wurde ebenfalls eingeladen und sollte den Wettbewerb noch ca. 15 weitere Jahre als Preisrichter prägen. Der Sieger im ersten Piobaireachd-Wettbewerbs war William G. Brown, der diesen Erfolg noch dreimal wiederholen sollte (zuletzt 2002).
Zum zwanzigjährigen Jubiläum lag es nahe, nicht nur William G. Brown zu bitten, den Piobaireachd-Event zu judgen, sondern auch Tom Speirs und dessen Sohn Iain einzuladen, der mittlerweile selbst zur Weltspitze aufgestiegen ist. Alle waren sofort dazu bereit. Keiner rechnete jedoch mit einem Vulkanausbruch in Island. Wenige Tage vor dem Wettbewerb zeichnete sich ab, dass Tom und Iain nicht auf einer Aschewolke nach Deutschland reiten konnten. Als Phönix aus der Vulkanasche stieg Martin Keßler auf, und William G. Brown sagte zu, weit mehr Events zu bewerten, als ursprünglich vorgesehen.
Nicht nur für die Judges verlief das Wochenende jedoch erstaunlich entspannt. Auch die Organisatoren und zahlreiche Teilnehmer bemerkten, wie angenehm und gelöst die Atmosphäre war. Die Zahl der Teilnehmer lag bei etwa 40, die sich auf fünf Piping-Level und drei Drumming-Events verteilten. Nur wenige Einzeldisziplinen litten unter einer geringen Anzahl von Wettbewerbern. Die meisten hatten eine für alle Beteiligten gute Größe. Mit zwölf Spielern nahm knapp ein Drittel des Feldes am Piobaireachd teil, weitere sechs trugen einen Urlar vor. Fast die Hälfe der Wettbewerber hatte damit Bezüge zu Piobaireachd entwickelt. Die Feststellung wird berechtigt sein, dass der älteste BAG-Wettbewerb sein Zentrum darin findet. Dieses wird durch die gegenwärtige Lokalität unterstützt. Die Aula des Bismarck-Gymnasiums wird immer wieder von Judges und Teilnehmer für ihre besondere Akustik gelobt.
Eine Entwicklung der vergangen drei Jahre mag darin gesehen werden, dass die aufblühende Wettbewerbsvielfalt zu einer ansatzweisen Regionalisierung der Teilnehmerfelder führt. In Karlsruhe zeichnet eine bemerkenswerte Veränderung in zwei Richtungen ab. Zum einen nimmt die wachsende Schweizer Szene den Wettbewerb zunehmend wahr. Zum anderen stoßen immer wieder Spieler aus Skandinavien hinzu, denen der Weg nicht zu weit ist. Beide bereicherten den Wettbewerb auch in diesem Jahr. Den Overall-Preis gewann Gavin Hardie aus Finnland, Sohn eines Schotten und einer Finnin, der mit zwei ersten, einem zweiten und einem dritten Platz der überragende Spieler des Wochenende war. Craig Holmquist folgt ihm in der Gesamtbilanz. Der Mann mit dem skandinavischen Namen ist ein Neuseeländer, der seit einigen Jahren in Zürich wohnt. Ihm folgte ein weiterer Schweizer, Alex Gehrig, der sich während der letzten Jahren konstant verbessert hat. Stefan Wagner wurde in der Gesamtwertung auf dem vierten Platz geführt. Im Piobaireachd als der Königsdisziplin erlangte er einen souveränen Sieg mit „Battle of Auldearn No. 1“.
Keine geringe Leistung ist es freilich, sich in den darunter liegenden Wettbewerben durchzusetzen. Die Schweizer waren auch hier erfolgreich: Hans Brunner gewann den Slow Air der Beginner, Daniel Schütz zwei der Intermediate-Events. Eigens hevorzuheben ist die aus Dinkelsbühl stammende 10-jährige Lisa Pfützner, die einen soliden zweiten Platz im Beginners’ March erreichte. Konstant und erfolgreich war auf diesem Niveau auch Dirk-Boris Rödel. Andrea Heger gewann den dritten der Intermediate-Events, Jens Kapalczynski den Urlar. Traditionell schlecht angenommen wurde der Experienced-Level. Die überragende Spielerin bei Advanced war Susanne Klinger, die sich mit einem ersten und einem zweiten Platz für die Former Winners klar qualifiziert hat. Den zweiten Advanced-Event gewann Jürgen Rech.
Nicht nur mit diesem Wettbewerb beging die BAG dieses Jubiläum. Im Rahmen der Preisverleihung wurde bekannt gegeben, dass unlängst ein Solo-Board eingerichtet wurde, das die Gestaltung des Regelwerks künftig begleiten soll. Ansprechpartner sind Stefan Wagner, Christian Grammel, Martin Keßler und Andreas Joebges. Alle zusammen werden unter der Mailadresse solo-board@bagev.de erreicht. Anregungen, Verbesserungsvorschläge und Wünsche, die derzeit Berücksichtigung finden sollten, mögen bis zum 9. Mai an diese Adresse gerichtet werden.

Karlsruhe 2008: Bericht von Martin Kessler

Martin Kessler

Am Wochenende des 8. und 9. März 2008 fand zum achten Mal der BAG-Wettbewerb in Karlsruhe statt. Im Unterschied zu den Vorjahren hatten sich mit 49 Einzelanmeldungen deutlich weniger Teilnehmer eingefunden. Die Organisatoren Andy Fluck und Klaus Linhart leisteten wiederum vorzügliche Arbeit. In konzeptioneller Hinsicht gewannen sie aus der numerischen Schwäche eine organisatorische Stärke, indem sie den zeitlichen Ablauf so gestalteten, daß kein Event parallel zu einem anderen lag. Jeder Teilnehmer hatte so die Chance, alle anderen Wettbewerbe zu hören. Zumindest am Samstag war das Publikum in der Aula des Bismarck-Gymnasiums eines der größten, das ich bisher dort gesehen habe. Auch meine beiden Kollegen in der Bewertung der Piping-Events, Colin Roy MacLellan und Jenny Hazzard, zeigten sich von der zeitweiligen Präsenz des Publikums beeindruckt. Das Bild der Aula kontrastierte auf erfrischende Weise dem einiger schottischer indoor-Wettbewerbe, die vor nahezu leeren Stuhlreihen stattfinden.

Eine Einschränkung fand die vertraute Atmosphäre der Aula noch am Samstagvormittag auf überraschende Weise. Bei dem harmlosen Versuch einer der Organisatoren, ein leicht geöffnetes Fenster mit Hilfe der Schaltzentrale zu schließen, brach der am Kopfende der Bühne unterhalb der Decke montierte Steuerungsmotor aus seiner Verankerung und stürzte zusammen mit dem halbrunden Fenster auf die für Bühnenstrahler montierte Metallkonstruktion. Im Laufe des Tages wurde die herabklaffende Fensterhälfte durch ein weiteres Metallgerüst stabilisiert. Nachdem bekannt wurde, daß schon vor zwei Wochen die markanten Glaslampen der Aula durch Kugeln aus Plastik ersetzt worden waren, um die Gewichtsbelastung der Decke zu reduzieren, konnte man verschiedentlich Diskussionen über den Niedergang des deutschen Bildungssystem hören. Der Organisator, der nach bestem Wissen und Gewissen den einschlägigen Knopf gedrückt hatte, war schließlich mit den Worten zu vernehmen: „Man kann seine Kinder wirklich nicht mehr auf eine staatliche Schule schicken“. Für den Wettbewerb wichtig war, daß aus dem Windhauch, der durch das Schließen des Fensters hatte vermieden werden sollen, ein starker Zug geworden war, der besonders in den Abendstunden die Raumtemperatur empfindlich herabsetzte. Zumindest klimatisch hatte sich eine gewisse Annäherung an schottische outdoor-Wettbewerbe vollzogen.

Das Angebot an Einzelwettbewerben war mit 19 Events breit gefächert. 14 davon galten dem Solo-Piping, das sich an beiden Tagen auf fünf Niveaustufen (Beginner, Intermediate, Experienced, Advanced, Former Winners) und drei übergreifende Disziplinen (Piobaireachd Urlar, Piobaireachd, Jigs) differenzierte. Zwei Events galten den Quintetts. Aus fünf Bands bildeten sich vierzehn Formationen, die am Samstagabend antraten. Die Dramaturgie des Tages fand mit den Quintetts einen Höhepunkt an entspannter Stimmung, Unterhaltungswert und Publikumspräsenz. Nach der abendlichen Preisverleihung folgte ein Recital der Wertungsrichter. Jenny Hazzard brillierte darin mit einigen der technisch aufwendigsten Stücke, die es in unserem Repertoire gibt (u.a. dem Strathspey „Neil Sutherland of Lairg“ und einem modifizierten Setting von Duncan Johnstones achtteiliger Version des Reels „Charlie’s Welcome“). An den drei Drumming-Competition am nächsten Morgen, die von Helge Johannsson gejudgt wurden, nahmen vier Spieler teil. In zwei Events traten jeweils zwei Wettbewerber an, in dem vierten ein einziger. Ein vergleichbares Bild bot unter den Piping-Events nur der Experienced-Level (mit zwei und einem Teilnehmer) sowie der Beginner-March (mit zwei Spielern). Bei den übrigen Contests lag die Teilnehmerzahl zwischen drei und elf Spielern mit durchschnittlich gut sieben Wettbewerbern pro Event. Für Teilnehmer wie Wertungsrichter stellt dies eine angenehme Gruppengröße dar.

Mir selbst eröffnete das Wochenende einen instruktiven Einblick in die gegenwärtige Szene, nachdem ich gut zwei Jahren Anfragen als Wertungsrichter oder Lehrer konsequent abgelehnt hatte. In Karlsruhe war ich 2003 und 2004 und zuletzt in Weikersheim 2006 als Juror aktiv. Wichtiger als Beschreibungen der einzelnen Wettbewerbe, über welche die separat veröffentlichten Ergebnislisten Auskunft geben, erscheinen mir einige Beobachtungen, die den Wettbewerb und das Niveau im Ganzen betreffen. Besonders drei Entwicklungen zeichnen sich meiner Wahrnehmung nach ab.

Zum einen ist, gerade was die Wettbewerbslandschaft betrifft, eine zunehmende Regionalisierung festzustellen. In den Ludwigshafener Frühjahren und der frühen und mittleren Karlsruher Zeit des BAG-Wettbewerbes vollzog sich eine deutliche Internationalisierung mit Verbindungen nach Dänemark, Schweden, Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Die BAG-Competition war der zentrale Anlaufpunkt für erste Wettbewerbserfahrung und die einzige Institution, die in kontinentaleuropäischer Hinsicht etwa der Copenhagen-Winter-Competition vergleichbar war (an deren Wettbewerbsformaten sie sich auch weitgehend orientierte). Das Aufblühen von Wettbewerben auf nationaler Ebene (Niederlande, Österreich, Schweiz) und die Ausdifferenzierung der jeweiligen Wettbewerbslandschaft in regionaler Hinsicht (was für Deutschland in gleicher Weise wie für Dänemark und die Niederlande gilt) verändert auch das Erscheinungsbild der BAG-Competition, die weithin eine süddeutsche Veranstaltung war. Die ehrenwerten Ausnahmen von weiter angereisten Teilnehmern (Hamburg, Hannover und Zürich) wird man an einer Hand abzählen können.

Eine zweite Struktur, die für fast alle Piping-Events des vergangenen Wochenendes gilt, ist die geringe Anzahl von dominanten Spielern auf den jeweiligen Levels. Es gab sie, und es gab sie auf beeindruckende Weise. Aber zugleich gab es nur wenige Performances, bei denen man als Hörer das Gefühl hatte, daß der Spieler oder die Spielerin ihr eigenes Level erreichen, ohne dieses durch einzelne größere oder viele kleinere Fehler zu beeinträchtigen. Auffällig war, wie weit die jeweilige spielerische (technische und musikalische) Entwicklung auf der einen Seite und die Kontrolle über das Instrument oder die Konzentration auf die Gesamtperformance auf der anderen auseinander klafften. In vielen Events ging es in der Ergebnisfindung um ein Abwägen, welche Fehler man wie gewichtet. Schöner für alle Beteiligten ist es, wenn man sich auf die Stärken der einzelnen Performances und deren musikalischen, technischen oder tonalen Wert besinnen kann. Meine eigene Erfahrung ist es, daß es gerade in kleineren Wettbewerben leichter ist, sich durch Fehler gleichermaßen selbst herabzusetzen, da der Gewinn ungleich näher scheint, als bei einem großen Feld. Für die meisten Teilnehmer wird es darum gehen, einerseits praktische Routine in Wettbewerben aufzubauen, anderseits sich gerade damit zunehmend von der Wettbewerbssituation und der Erwartung oder Aussicht auf mögliche Preise zu lösen. Denn nicht um Wettbewerbe oder Preise geht es, sondern um gute Musik.

Eine dritte Beobachtung betrifft das Niveau, das in den obersten Levels des Wochenendes erreicht wurde. In seiner Schlußansprache stellte Colin MacLellan fest, daß sich der Standard und die Qualität des Spielens ständig erhöhten. Mit Blick auf einzelne Spieler, die sich im Laufe der letzten zwei Jahre weiter entwickelt haben, und die wir beide zuletzt bei der Arthur Gillies Memorial 2006 gehört hatten, stimme ich voll und ganz zu. Mit Freude konnte ich hören, wie sich die Instrumente und die spielerische Souveränität einzelner verbessert hatten. Dennoch bleibt etwas zu registrieren, was im Zuge der positiven Entwicklung einzelner und der Szene im ganzen überraschen mag: Das oberste Niveau des Wettbewerbes ist gegenüber dem, das in der Mitte der neunziger Jahre in Ludwigshafen von mehreren Spielern erreicht wurde (u.a. Stefan Bender, William G. Brown, Christoph Kresse, Tim Lethen und David Johnston), gesunken. Mit dem Verlust einer zentralen Wettbewerbsinstanz hat dies sicherlich zu tun sowie mit zahlreichen persönlichen Entwicklungen und Generationswechseln, die sich vollziehen. Aber die Feststellung bleibt: vor gut zehn Jahren standen mehr Spieler an der Schwelle zu professionellen Wettbewerben als heute. Und gerade heute gibt es insgesamt mehr Spieler als damals. Worin die beschriebene Asymmetrie gründet, ist mir ein Rätsel. Im Rückblick auf die neunziger Jahre war der positive Einfluss von Peter Brinckmann auf Spieler, die nicht direkt von ihm unterrichtet wurden und sogar in einem weithin spannungsreichen Verhältnis zu ihm standen, vielleicht größer, als es ihnen bewußt war. Peters zum Teil vernichtende Kritiken von Performances, deren spielerische Güte er selbst nie erreichte, mochten dazu beigetragen haben, das Niveau an der Spitze in einem höheren Maß als heute zu verbreitern.

Wie man mit diesen Entwicklungen umzugehen hat, wird ein zentrales Augenmerk jedes einzelnen, aber auch von Veranstaltern und Verantwortlichen im ganzen sein müssen. Für den Moment bleibt der herzlichste Dank an die Organisatoren, Teilnehmer, Helfer vor Ort und Sponsoren, die mit dem BAG-Wettbewerb für die institutionelle Kontinuität sorgen, aus der so viel erwachsen ist.